Angefangen hat bei uns alles ohne Zuchtgedanken und mit unserer Bella. Vorher hatten wir auch schon Hunde, nur wären wir nie auf den Gedanken gekommen zu züchten. Nun zurück zu Bella. Also (huch, ich merke grade mir stockt der Atem) so ca. vier Wochen nachdem unsere Lilly (Deutsche Dogge 10 Jahre alt geworden) über die Regenbogenbrücke gegangen war, merkten wir sehr extrem, ein Leben ohne Hund scheint wirklich möglich zu sein, nur ist es sinnlos, trist, öde, langweilig oder einfach blöde…
Also der Entschluss stand, es muss wieder ein Hund her. Nach kurzem hin und her, ja ein Groß Schweizer Sennenhund soll’s werden. Also Stepp zwei, zum Züchter „NUR MAL GUCKEN FAHREN“. Keine 12 Stunden später, waren wir bei einem „Züchter“ (aus heutiger Sicht würde ich andere Worte verwenden…). Der erste Blick in die Runde, diese ganzen kleinen Wonneproppen auf einem Haufen. Es dauerte nur einen Blick und wir waren uns sofort einig.
„Welch ein Zufall, diese Hündin ist noch zu haben und auch die Letzte. Gerade heute sind die Kleinen auch acht Wochen alt geworden. Wenn Sie wollen, können Sie die Kleine gleich mit nach Hause nehmen. Heute kann ich Ihnen auch noch etwas vom Preiss entgegenkommen, denn morgen kommt erst der Tierarzt zum Chippen und Impfen…“ sagte der „Züchter“.
Jeder der jetzt schreit: „Da müssen doch alle Alarmglocken läuten!“, ja Sie haben recht und nein unsere läuteten nicht…
Fast drei Monate vergingen, als wir uns sagten, der Tierarzt sagt zwar: „Der wackelige Gang und das Humpeln nach dem Aufstehen kommen von der Wachstumsphase“ aber, der Verstand siegte endlich und wir fuhren in die Tierklinik… Eine Röntgenaufnahme später, die traurige Gewissheit. Eines der Hüftgelenke hat sich nicht ausgebildet.
„Bei einem ausgewachsenen Hund würde man sagen ein Extremfall von HD“, eröffnete uns der Tierarzt in der Tierklinik. Anschließend klärte uns der Tierarzt über Möglichkeiten, Eventualitäten und die Gefahren der Möglichkeiten auf…
Nach dieser schweren Diagnose muss man ja den Züchter informieren, dachten wir. Nur was dann geschah, damit hatten wir nicht gerechnet. An dieser Stelle möchten wir betonen, uns ging es rein um den Informationsaustausch, nicht um „Schadensersatz“ oder irgendetwas anderes!
Also Telefonhörer geschnappt, die Nummer gewählt, ah Freizeichen… Kurz geschildert, was unsere Tierklinik uns gesagt hat dann, (ich hoffe Sie sitzen) die Antwort vom „Züchter“: „Ja, kann schonmal vorkommen, piep, piep, piep“, aufgelegt. Glauben Sie jetzt bitte nicht, dass es hier noch weiter geht. Von diesem Moment an war der „Züchter“ für uns nicht mehr greifbar.
So standen wir nun allein da, so häufig es nur ging zum See um mit Bella zu schwimmen (war einer der Ratschläge vom Tierarzt). Das Futter einmal komplett umgestellt, in der Hoffnung mit dem ein oder anderen Zusatzfuttermittel noch die Gelenkbildung zu unterstützen. Man könnte schon fast sagen, Schadenreduzierung an allen Ecken und Kanten…
Aus heiterem Himmel, eigentlich schon völlig unerwartet dann der Durchbruch. Auf Grund eines Schicksalsschlags haben wir für zwei Monate Bellas beste Freundin Emma bei uns aufgenommen. Dazu muss man vielleicht wissen, Emma und Bella kennen sich von klein auf an und haben schon im Welpenalter eine Art des Spielens entwickelt, die wir bis dahin noch nie gesehen hatten… Durch die Hüftgeschichte war Bella schon immer recht schnell zumindest körperlich erschöpft, schon weit bevor sie vom Kopf her ihre Ruhephase brauchte. Dadurch haben die beiden sich angewöhnt, einfach im Liegen weiter zu spielen, bis Bella wieder erholt genug war, um weiter im Stehen zu spielen. Ja tatsächlich, zwei Hunde die so sozial zueinander sind, dass Rücksicht genommen wird, wenn einer nicht mehr kann…
Und das ist auch schon das ganze Geheimrezept, wohldosierte Bewegung…
Als Emma wieder nach Hause durfte, hielt der Effekt aber leider nicht lange vor. So standen wir vor der Entscheidung entweder künstliche Hüfte, denn dürfte Bella aber nie wieder so richtig ausgelassen toben und spielen oder doch vielleicht einen zweiten Hund??? Ich glaube ich brauche Ihnen nicht verraten wie Wir uns entschieden haben… Aber ich möchte Ihnen den Weg dahin nicht vorenthalten.
Natürlich wollten wir dieses Mal alles, aber wirklich ALLES richtig machen und nichts mehr dem Zufall überlassen. Also hatten wir uns einen „echten Züchter“ gesucht. Dieses Mal war für uns klar, nur mit richtigen Papieren, gechippt, mit Heimtierausweis und natürlich einen „richtigen Kaufvertrag“. Dieses Mal wollten wir auch erst den Züchter kennenlernen, gucken interessiert sich der Züchter überhaupt für uns bzw. viel besser gesagt will der Züchter überhaupt wissen wo seine Welpen hinkommen.
An der Stelle sollten wir wohl anklingen lassen, dass wir der Auffassung sind: Man kann nur besser werden, perfekt ist keiner! Auch wir sind nicht perfekt, aber wir arbeiten jeden Tag daran besser zu werden!
Nach reichlich Recherche sind wir fündig geworden, der erste Kontakt via Telefon dauerte locker eine Stunde und das war „nur ein Beschnuppern“… ein Paar Tage später mit viel Vorfreude kam endlich der Termin fürs Kennenlernen. Nach einigen Stunden war klar, es passt für uns und für den Züchter und so kamen wir zu unser zweiten GSS Dame, die Luna…